Netzorientiertes Lastmanagement

Technologien, Potenziale, Fallbeispiele

Studiennummer: 11-0215 Studienbereich:NetzeStudienart: PotenzialstudieSeitenzahl:784 SeitenErscheinungsdatum:Oktober 2010Preis: 4.200,00 €
Broschüre:
 
Einführung

Mit der steigenden Anzahl von Erneuerbaren Energien und verbrauchsnaher Erzeuger nehmen auch die Schwankungen im Netz zu, die durch konventionelle Last zu decken sind. Um dennoch eine gleichmäßige Auslastung der Kraftwerke zu erreichen, ist eine Beeinflussung der Lastseite über die Verbraucher zunehmend notwendig, die bereits in der Industrie und bei Großverbrauchern praktiziert wird.

So konnten bereits im Jahr 2009 Lasten in Höhe 560 MW durch verschiedene Maßnahmen verlagert werden; würden diese am Regelenergiemarkt für Minutenreserven zum Leistungspreis gehandelt werden, ergäbe sich ein Lastwert von 55 Tsd. Euro. Werden weitere Verbraucher wie Haushalte und Gewerbe in das Lastmanagement einbezogen, könnten bis 2015 mehr als 1.500 MW abschaltbare und verlagerbare Lasten mit einem Marktvolumen von mehreren Millionen Euro realisiert werden. Damit ist die Steuerung von Lasten und die Vermarktung von Lastmanagementpotenzialen ein attraktives Geschäftsfeld, wenn mehrere Verbraucher vernetzt werden können.

Die Umsetzung von Lastmanagementmaßnahmen ist jedoch an wirtschaftliche Anreize gebunden, von denen Verbraucher infolge der Teilnahme profitieren können. Energieversorger und Netzbetreibern profitieren in erster Linie im Bereich Stromeinkauf sowie der Präzisierung der Lastprognosen und –beeinflussung. Als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage muss der Netzbetreiber laufend Lastflüsse messen und Lastverläufe prognostizieren, von deren Genauigkeit u. a. die Netzbetriebskosten abhängig sind.

Auf der Basis einer umfangreichen Befragung von 50 Versorgungsunternehmen werden in dieser Studie die Herausforderungen dargestellt, die sich für Netzbetreiber bei der marktorientierten Betriebsführung von Stromnetzen ergeben bzw. in naher Zukunft ergeben werden. Weiter wird mit Blick auf ein netzorientiertes Lastmanagement das Potenzial für die Vermarktung von Regelenergie und Spitzenlastlieferungen abgeschätzt. Darüber hinaus beantwortet die Studie u. a. folgende Fragestellungen:

  • Wie können verbrauchsnaher Erzeuger in den Lastausgleich einbezogen werden?
  • Wie lassen sich die Stromnetze trotz weiter steigender Anteile fluktuierender Erneuerbarer Energien noch sicher betreiben?
  • Welche Lastmanagementtechnologien haben sich bereits bewährt (Rundsteuerung, Lastprofile für unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen etc.)?
  • Welche zusätzlichen Lastmanagementpotenziale lassen sich bei Industrie- und Privatkunden mobilisieren?
  • Welche Bedeutung haben intelligente Stromzähler („Smart-Meter“) und lastvariable Tarife für ein erfolgreiches Lastmanagement?
Ziele und Nutzen

Die Studie gibt Stromnetzbetreibern Antworten auf Fragen, die sich hinsichtlich der Optimierung und Steuerung von Lastflüssen ergeben. Weiter gibt die Studie Energieversorgungsunternehmen Antworten, die sich hinsichtlich der marktorientierten Betriebsführung von Stromnetzen ergeben.

Mit Blick auf das Zusammenspiel von Netzbetrieb und anderen Unternehmensbereichen (Erzeugung, Stromeinkauf, Regulierungsmanagement etc.) werden die Anforderungen dargestellt, die an eine sichere und wirtschaftliche Netzführung zu stellen sind. Auf dieser Basis wird mit Blick auf ein Netzorientiertes Lastmanagement das mögliche Vermarktungspotenzial (Regelenergie, Spitzenlastlieferungen) sowie das Vermeidungspotenzial (Ausgleichsenergie, Strombezug) abgeschätzt.

Methodik

trend:research setzt verschiedene Field- und Desk-Research-Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (inkl. Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen, Geschäftsberichte usw.) fließen in die Potenzialstudie ca. 70 strukturierte Interviews ein, die mit Vertretern verschiedener Fachabteilungen großer Energieversorger geführt werden:

  • Netzbetrieb
  • Regulierungsmanagement
  • Erzeugung
  • Energieeinkauf
  • Energievertrieb

Weiter werden ausgewählte Branchenexperten befragt. Die Ergebnisse und Analysen werden mit Hilfe der o.g. Interviews und Expertengespräche erarbeitet. Auf der Basis der Auswertung von Anforderungen und Erwartungen können so mit Blick auf ein Netzorientiertes Lastmanagement abgesicherte Aussagen über Status quo, Trends und Strategien dargestellt werden.

Zielgruppe

Die Potenzialstudie unterstützt Netzbetreiber dabei, die eigene organisatorische Aufstellung bei der Netzführung zu überprüfen, Handlungsfelder zu erkennen und den Einsatz marktorientierter Lastmanagement Maßnahmen voranzutreiben. Energieversorger, die einen vertikal integrierten Ansatz verfolgen, hilft die Studie dabei, die in einer marktorientierten Netzführung liegenden Chancen offensiv zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Der Nutzen ergibt sich für Netzbetreiber z.B. für Vorstände, Geschäftsführung, Strategie-, Unternehmens- und Konzernplanung, Leiter Netze, Leiter Netzführung, Leiter Asset Management/Asset Services, Regulierungsmanagement, Energieneinkauf, Energievertrieb und Erzeugung.

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